Friedrich Fürstenberg
Wunschwelten und Systemzwänge


Handlungsorientierungen im Kulturzusammenhang
Reihe: Soziologie: Forschung und Wissenschaft
Bd. 13, 2004, 216 S., 17.90 EUR, br., ISBN 3-8258-8127-x

LIT Verlag Münster 2004



Vorbemerkung


Nichts ist für den handelnden Menschen selbstverständlicher als die Suche nach Sinn, nach einer rechtfertigenden Begründung des Handelns aus Überzeugungen. Auch in ihrer rationalisierten Form lassen sich Zielsetzungen und Entscheidungen auf Vorstellungen vom Wünschbaren und Erstrebenswerten zurückführen, die „außer Frage“ gestellt sind. Das Selbstverständliche wird jedoch zum Problem, wenn dieser Sinnzusammenhang in widersprüchliche Teile zerfällt oder nicht mehr akzeptiert wird.


Zu den Grunderfahrungen in der Lebenspraxis gehören die Schwierigkeiten, eine durch kulturelle Orientierungsmuster vermittelte Wunschwelt zu realisieren. Statt dessen begegnet der handelnde Mensch vielfältigen Bindungen und sogar Zwängen, die letztlich auch im Zusammenhang mit kulturellen Ordnungsvorstellungen stehen. Unter dem Einfluss gesellschaftlicher Rationa-lisierungsprozesse erscheinen sie zunehmend als Systemzwänge.


Die vorliegenden Untersuchungen behandeln die Wirksamkeit kultureller Orientierungen in gesellschaftlich strukturierten Handlungsabläufen. Hierbei zeigt sich, dass als Ergebnis eines ständigen Kulturwandels derartige Orientierungsmuster weniger auf einem festgefügten Wissensvorrat beruhen, sondern Ergebnisse von Suchprozessen sind. Sie werden immer wieder durch den Widerspruch zwischen Wünschbarem und Machbarem, zwischen Überzeugungen und Nutzenkalkülen verstärkt.


Der Themenkreis erstreckt sich von individuellen Wunschhorizonten und Handlungsmustern über die Systembindung in rationalisierten Handlungsfeldern bis zu gesellschaftlich relevanten Wertorientierungen und ihrer strategischen Inanspruchnahme. Auch mit Bezug auf die Relativierung und Auflösung bisher stabilisierender Kulturmanifestationen werden außerdem verschiedene kultur-soziologische Theoreme kritisch untersucht.


Die Darstellung erfolgt beispielhaft, aber mit theoretischem Bezug. Sie stellt die Verbindung zu evidenten und nachvollziehbaren Erfahrungen her, bleibt jedoch kritisch hinsichtlich ihres Aussagewerts. Da der Verfasser sich über mehrere Jahrzehnte hinweg kontinuierlich mit den behandelten Themen ausein-andergesetzt hat, sind Rückgriffe auf den eigenen „Wissensvorrat“ unausweichlich. In diesen Fällen wurde jedoch der aktuelle Bezug überprüft und gegebenenfalls hergestellt.


Bonn im September 2004                                                     Friedrich Fürstenberg



 

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